- Wuppertal
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In der zweiten Herbstferienwoche 2015 fand im Kulturzentrum Börse in Wuppertal das Performancelabor statt. Insgesamt gab es drei Gruppen: Neben den Installationen von Tobias Daemgen und Moritz Ellerich konnten die Kinder und Jugendlichen bei Musik (Björn Krüger und Frederik Ihle) sowie beim Tanzkurs (Nadja Varga und Jens Kuchenbäcker) mitmachen. Während des Workshops haben sich die Gruppen untereinander immer wieder abgestimmt, wie sie am besten eine gemeinsame Aufführung für den letzten Kurstag auf die Bühne bringen. Und dann war es endlich soweit:
Dunkel ist es im großen Veranstaltungsraum nur solange, bis Tobias Daemgen und Moritz Ellerich ihre merkwürdigen Instrumente einschalten. In der Mitte steht ein Lichtbaum, dessen Geäst aus Lupen und Projektorscheiben besteht. Die beiden Künstler von der Gruppe Raumzeitpiraten halten außerdem ihre Lichtangeln hoch, mit denen sie eigentümliche Muster gegen die drei Leinwände projizieren. „Hauptsache, ihr bleibt im Fluss", gibt Daemgen den Teilnehmern des Lichtlabors noch mit auf den Weg.
Dann setzt die Musik ein – „Hells Bells" von AC/DC – und die Teilnehmer der Gruppe starten ihre Aufführung. Sie tanzen mit großen runden Schablonen, die zusammen eine Traube formen. Andere bedienen den Lichtbaum und verändern ständig die Projektionen, indem sie Blätter oder Zweige herunternehmen oder auf die Projektorflächen legen. So entstehen ständig neue Bilder für die Zuschauer.
Seit mehreren Jahren arbeiten die Dozenten auf diese Weise mit den Jugendlichen zusammen. „Unser Konzept ist nur wenig vorgefertigt. Die Teilnehmer bestimmen vieles selbst. Wir lassen sie ausprobieren und nehmen ihre Stärken auf", sagt Daemgen, der mit den Raumzeitpiraten international auftritt. Diese Freiheit wissen die Kinder und Jugendlichen zu schätzen. „Mit solchen Instrumenten haben wir noch nicht gearbeitet. Das ist cool und macht Spaß. Wir können durch den Lichtbaum oder die Angeln unsere eigenen Geschichten erzählen", sagen Emma und Lara, beide zehn Jahre alt.